Kanutour auf der Eyre (Grand Leyre) 
im August 2002 
von Saugnacq-et-Muret bis nach Salles

Startplatz an der D 348 in Saugnacq-er-Muret
Startplatz an der D 348 in Saugnacq-et-Muret

Die Eyre (verschiedentlich auch als Grand und Petit Leyre bezeichnet) fließt mit guter Geschwindigkeit in vielen Windungen durch dichte, schon fast urwaldähnliche Wälder im Parc Naturel Regional des Landes Gascogne in Südfrankreich und mündet nach ca. 95 Kilometern im Bassin d' Arcachon. Das Wasser ist kühl und klar, der Flussboden besteht durchgehend aus feinem Sand. Zahlreiche kleine, klare Bäche münden in die Eyre. Oft finden sich Sandbänke im Fluss. Bei sommerlicher Hitze eine ideale Badewanne vor allem für Kinder. Trotzdem Vorsicht bei der Auswahl des Badeplatzes, wenn Kinder mit von der Partie sind. Wegen der starken Strömung sollte man Kinder von den Baumleichen im Flussbett fernhalten. Meist ist der Fluss nur knietief, der Pegel an der Brücke der D 108 in Salles betrug bei unserer Tour 20. 

Unterwegs auf der Eyre (Grand Leyre)
Unterwegs auf der Eyre (Grand Leyre)

Anfangs ist der Fluss noch recht komfortabel fahrbar, später nehmen die Hindernisse in diesem Abschnitt durch umgestürzte Bäume aber sehr stark zu. Dann sind, insbesondere bei längeren Booten, die Steuerkünste gefragt. Trotzdem kann man den Fluss gut mit dem Kanadier befahren, nur mit beladenen Booten werden dann höchste Anforderungen an die Steuerkünste gestellt. In der Literatur haben wir von vielen Mücken gelesen, die es hier geben soll, wir haben nicht eine einzige zu Gesicht bekommen! Lediglich Bremsen nervten uns ab und zu. 

Arian im Prijon Kajak "Calabria"
Arian im Prijon Kajak "Calabria"

Die Strecke von Saugnacq-et-Muret bis Salles eignet sich vorzüglich für eine Tagestour mit Kindern und leichtem Gepäck. Stellen, die Umtragen werden wollen, gibt es auf diesem Flussabschnitt nicht. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf dieser Strecke ebenfalls nicht, Plätze zum freien Zelten sind rar, aber vorhanden. Das Waldcamp „Aire naturelle de Bernet“ hinter der Brücke der N 10 machte auf uns einen arg verwahrlosten Eindruck, bietet aber sicher auch Platz für ein paar Zelte. 

Rolf im Clipper auf der Eyre (Grand Leyre)
Rolf im Clipper auf der Eyre (Grand Leyre)

Um 10 Uhr starten wir vom Campingplatz und treffen erst um 12:10 Uhr am Startplatz (N44°24.131' W000°46.772'), der Brücke der D 348 in Saugnacq-et-Muret, ein. Vorher haben wir in Salles an der Brücke der D 108, die Aussetzstelle (N44°32.905' W000°52.304') besichtigt und uns danach auch noch kurz verfahren. An der Brücke der D 108 befindet sich auch die Zufahrt zu einer Kanubasis (am rechten Flussufer, 120 Meter von der Brücke entfernt gelegen) wo man Toiletten und Duschen vorfindet. 

Torsten im Clipper, Arian im Kajak Prijon "Calabria"
Torsten im Clipper, Arian im Kajak Prijon "Calabria"

Um 12:30 Uhr sind wir nach dem Abladen und ein paar Erinnerungsfotos an der Brücke der D 348 endlich startklar. Gegen 18:30 Uhr haben wir uns für den Rücktransport an der Kanubasis in Salles verabredet. Hält der Fluss sein versprechen, so müssten wir die etwa 28 Flusskilometer in der zur Verfügung stehenden Zeit gut schaffen. Torsten kann seinen Prijon Calabria schnell fahren und ich schaffe es ebenfalls, den Clipper mit Arian ohne großen Ballast auf hohem Geschwindigkeitsniveau zu halten. Lediglich eine Tonne mit etwas Ausrüstung und einen Kleidersack mit trockener Wechselwäsche, sowie Essen und Getränke führe ich mit. 

Nach einer halben Stunde flotter Fahrt hat die Mannschaft bereits um 13:05 Uhr Hunger und es folgt eine kurze Rast (N44°25.290' W000°46.819') von 20 Minuten. 

Torsten, Arian & Rolf Kästner bei der 1. Rast
Torsten, Arian & Rolf Kästner bei der 1. Rast

Nach weiteren anderthalb Stunden Fahrzeit legen wir um 14:50 Uhr eine zweite Rast (N44°27.821' W000°47.088') ein. Arian hockt am Ufer, während Torsten kleine Erdkröten im Hut sammelt. Torsten: „Wir haben ja noch nichts zu Mittag gegessen, aber da brauchen wir wohl noch ein paar mehr.“ Dann beschwert er sich, dass eine Kröte eine kleine Pfütze im Hut hinterlassen hat. So entlässt er die Kleinen lieber wieder in die Freiheit. 

Noch keine nennenswerten Schwierigkeiten
Noch keine nennenswerten Schwierigkeiten

Der Flusscharakter bis hierher: Gute Strömung, ca. 10 bis 12 Meter breit, steile Ufer, viele Baumleichen im Fluss, zahlreiche kleine Sandbänke, Urwaldcharakter, völlig Einsam, keine weiteren Schwierigkeiten. 

Torsten im Prijon "Calabria"
Torsten im Prijon "Calabria"

Ab hier dann zunehmend Baumleichen im Fluss, die teilweise schwierig zu Umfahren sind. Es folgt eine Insel, die man links umfahren muss, da der Fluss rechts der Insel total verblockt ist. Wer dort rein gerät hat ein echtes Problem, da der Fluss unter den umgestürzten Bäumen hindurch zieht. Überheben, oder umtragen dürfte hier nach meiner Einschätzung wohl kaum möglich sein! Wohl dem, der seine Kettensäge dabei hat. Das dumme an der Geschichte ist auch noch, dass man die blockierte Durchfahrt von einer Position, wo man sich für eine Seite entscheiden muss, nicht sieht, da sie am Ende der Insel liegt! 

Sandbank in der Eyre
Sandbank in der Eyre

Seit der letzten Rast fährt Arian den Calabria und gerät auf einen umgestürzten Baum. Der Sog zieht ihn fast nach links unter den Stamm, ich brülle: „Rechts paddeln!“ und er tut: Nichts! Stattdessen klammert er sich an den Ästen fest. Wie ich ihn später frage, warum er nicht reagiert hat, gibt er zur Antwort: "Weil du mich angeschrien hast!" Ich parke den Clipper kurzerhand an einer Baumleiche und entledige mich schnell meiner Klamotten. Dann steigen wir aus dem Clipper aus, da diese Stelle ja auch für uns unfahrbar ist und schieben die Boote über das Hindernis. Der Fluss ist an dieser Stelle zum Glück nur etwa hüfttief. 

Waldcamp „Aire naturelle de Bernet“
Waldcamp "Aire naturelle de Bernet"

Wir passieren das Waldcamp „Aire naturelle de Bernet“ am rechten Flussufer, nehmen es aber nur vom Fluss her in Augenschein. Vom Fluss aus sind nur verfallene Unterstände zu sehen. Das Anlanden dürfte sich auch etwas schwierig gestalten, da das Ufer an dieser Stelle recht steil ist. 

An der Brücke der D 110
An der Brücke der D 110

An der Brücke der D 110 (N44°29.541' W000°48.372') wechselt Arian wieder zu mir in den Clipper. Von nun an macht ihm das Paddeln natürlich keinen Spaß mehr, da er ja bei mir im Clipper fahren muss. Hier an der Brücke kommt man mit dem Auto sehr gut an den Fluss, schöne Sandstrände zu beiden Seiten laden zum Verweilen ein. Im Fluss liegt unmittelbar nach der Brücke eine kleine Insel, die man links umfahren sollte, da es rechts sehr flach ist. 


Rast am kleinen Bach

Wir haben soeben die Autobahnbrücke passiert und liegen gut in der Zeit. Zeit also für eine weitere Pause. Wir halten um 17:30 Uhr am Zufluss eines Baches mit einer kleinen Holzbrücke (N44°31.169' W000°50.784').


Arian und Torsten bei der Rast

Nach 45 Minuten Rast und weiteren 40 Minuten Fahrzeit erreichen wir um 19 Uhr dann unser Ziel, die Kanubasis (N44°32.905' W000°52.304') vor der Brücke der D 108 in Salles. 500 Meter vorher liegt am linken Ufer der Campingplatz "Val de l'Eyre". Die Zufahrt zum Campingplatz befindet sich an der D 108. 

Brücke der D 108 in Salles
Unser Ziel, die Brücke der D 108 in Salles

Unsere Chauffeure sind noch nicht da und so fahren wir jeder mal die kleine Stromschnelle unter der Brücke und gerne auch gegen die Strömung. An der Brücke ist für Kanuten eine grüne Hinweistafel mit der Fahrstrecke nach Mios mit 9,5 km und einer Dauer von 2 h angebracht. 


Torsten im Prijon Calabria


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